Alle Fragen und Antworten für Eltern

Ihr Kind will einen Schüleraustausch in China machen? Dann gibt es vieles in Erfahrung zu bringen. Informieren Sie sich hier zu Themen wie Schulunterricht und Gastfamilie und zu organisatorischen Fragen. Damit Ihr Kind gut vorbereitet ist, einen spannenden Aufenthalt hat und noch viele Jahre von dieser einzigartigen Erfahrung profitiert.
ALLE ANTWORTEN FÜR ELTERN
Erkennen deutsche Schulen das Austauschjahr an?
Diese Frage sollten Sie und Ihr Kind schon vor der Bewerbung mit der Schulleitung klären. Grundsätzlich ist die Anerkennung nach Beschluss der Kultusministerkonferenz möglich, wenn Jugendliche das 10. Schuljahr (bei Abitur nach 12 Jahren) oder das 11. Schuljahr (bei Abitur nach 13 Jahren) im Ausland verbringen. Viele Schulen treffen außerdem individuelle Vereinbarungen, um Schülerinnen und Schüler während ihres Auslandsaufenthalts zu unterstützen – zum Beispiel durch das regelmäßige Zuschicken des deutschen Unterrichtsstoffs oder einen festen Zeitraum nach der Rückkehr, in der die versäumten Lerninhalte nachgeholt werden dürfen.
Kann mein Kind dieselben Fächer wie in Deutschland belegen?
Schulsysteme, Fächer und Lernstoff unterscheiden sich in Deutschland und China zum Teil sehr stark. Planen Sie daher ein, dass Ihr Kind nicht alles wie in Deutschland fortführen können wird. Wird dadurch die Anrechnung an der Heimatschule erschwert, kann es im Einzelfall ratsam sein, den Aufenthalt stattdessen als zusätzliches Jahr einzuschieben. Grundsätzlich geht es bei einem Austausch aber nicht nur darum, dass Ihr Kind in der Schule Wissen erlangt, sondern vor allem in den Begegnungen mit Menschen einer anderen Kultur. „Verloren“ ist das Jahr also auf keinen Fall. Im Gegenteil: Ihr Kind erwirbt neben schulischem Wissen viele weitere Kompetenzen, die gerade nicht im Schulbuch stehen, sondern die sich durch das Zurechtfinden in einer ganz neuen Kultur herausbilden. Diese Kompetenzen dienen Ihrem Kind in späteren Bewerbungen mit Sicherheit als Pluspunkt.
Können wir unser Kind während des Austauschs besuchen?
Eine ungewohnte Umgebung, eine fremde Sprache – bei einem Auslandsaufenthalt kommt einiges auf einen Jugendlichen zu. Auch wenn es Ihnen vielleicht schwerfällt, sollten Sie Ihr Kind jedoch nicht besuchen. So wird es sich in die fremde Kultur viel leichter und schneller eingewöhnen. Erfahrungsgemäß ist es am spannendsten, wenn Sie erst einige Monate oder Jahre nach dem Austauschjahr noch einmal gemeinsam das Austauschland und die Gastfamilie besuchen.
Gibt es finanzielle Unterstützung?
Mit einem Stipendium der Stiftung Mercator können Schülerinnen und Schüler ein ganzes oder halbes Schuljahr in China verbringen. Für ein Stipendium bewirbt sich Ihr Kind nicht direkt bei der Stiftung Mercator, sondern bei einer der Austauschorganisationen – AFS, YFU oder Experiment. Dafür geben Sie in den Bewerbungsunterlagen auf der Kostenerklärung an, dass Sie ein Teilstipendium für Ihr Kind beantragen möchten. Geben Sie an, dass es im Speziellen um ein Stipendium der Stiftung Mercator geht. Wenn Ihr Kind ins Programm aufgenommen wird, wird auch über das Stipendium entschieden. Falls das Stipendium nicht in der gewünschten Höhe bewilligt wird, kann Ihr Kind kostenlos von seinem Vertrag mit der Austauschorganisation zurücktreten. Das Mercator-Stipendium kann mit weiteren Stipendien kombiniert werden, zum Beispiel mit Schüler-BAföG, das, anders als das Studenten-BAföG, nicht zurückgezahlt werden muss. Die Teilstipendien der Stiftung Mercator können mehrere Tausend Euro für ein Austauschjahr in China betragen. Die genaue Höhe des Stipendiums bemisst sich nach den finanziellen Möglichkeiten Ihrer Familie.
Braucht mein Kind eine Auslandskrankenversicherung?
Ihr Kind ist während seiner Programmteilnahme über die jeweilige Austauschorganisation krankenversichert. Die Versicherung ist im Programmpreis enthalten. Die Austauschorganisationen informieren Sie gern über die Details des jeweiligen Versicherungspakets für Ihr Kind.
Was tun die Austauschorganisationen für die Sicherheit meines Kindes?
Alle Teilnehmer durchlaufen bei der jeweiligen Austauschorganisation vor der Abreise eine ausführliche Vorbereitung. Wichtigstes Ziel dabei ist es, den Teilnehmern Werkzeuge an die Hand zu geben, die das Verständnis für die Kultur des Gastlandes erleichtern und die dabei helfen, Konfliktsituationen zu erkennen, zu analysieren und zu bewältigen. In diesem Rahmen werden auch explizit Sicherheitshinweise und bestimmte Verhaltensregeln, die in China gelten, besprochen. Die Jugendlichen sind dadurch sensibilisiert und im Umgang mit potenziellen Gefahren in ihrem Gastland geschult.
Was passiert, wenn die Chemie mit der Gastfamilie nicht stimmt?
Das Zusammenleben in der Gastfamilie sollte für alle Beteiligten eine Bereicherung sein. Deshalb achten wir bei der Zuteilung besonders darauf, dass Familie und Schüler gut zusammenpassen. Die Gastfamilien wählt die jeweilige Austauschorganisation im Gastland aus. Interessierte Familien bewerben sich schriftlich und werden von einem Vertreter der Organisation persönlich besucht. Wenn es trotzdem einmal passiert, dass Gastschüler und -familien nicht zueinander finden, versuchen zuerst die Betreuer vor Ort zu vermitteln. Lässt sich dennoch keine gemeinsame Lösung finden, kann Ihr Kind in einer anderen Gastfamilie untergebracht werden.
Gibt es Fälle, in denen Teilnehmer vorzeitig zurückkehren müssen?
Das Wohlergehen und die Sicherheit unserer Teilnehmer stehen für uns an erster Stelle. Sollten wider Erwarten z. B. gesundheitliche oder persönliche Umstände eintreten, die den Programmverlauf beeinträchtigen, suchen die Austauschorganisationen umgehend mit den Partnern vor Ort nach einer Lösung und informieren ggf. natürlich auch umgehend die Familie in Deutschland. Auf Wunsch kann die Lösung darin bestehen, den Auslandsaufenthalt vorzeitig abzubrechen. Kommt es von Seiten des Teilnehmers zu Regelverstößen, können diese dazu führen, dass der Teilnehmer nach Hause geschickt wird.